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Flora und Fauna

Kopfweiden - optisch schön und ökologisch wertvoll
Hintergrund: Kopfweidenallee von Hof Barnin. Darüber: auseinandergebrochene Weide, Weidensteckling mit einem Drahtgeflecht und fachgerecht geschnittene Kopfweiden am Bülower Landweg © J. Heine
Im Hintergrund: Kopfweidenallee von Hof Barnin. Darüber: auseinandergebrochene Weide, Weidensteckling mit einem Drahtgeflecht und fachgerecht geschnittene Kopfweiden am Bülower Landweg

Kopfweiden sind ein Kulturgut in unserer Landschaft. In den früheren Jahren hat die Universal- und die Hanfweide eine wirtschaftliche Bedeutung gehabt. Die aus den alten Weidenköpfen immer wieder austreibenden Ruten wurden für Korbflechtereien, für Geflecht in Fachwerkhäusern u.v.a.m. verwendet.

Die alten Stämme der Kopfweiden haben eine ganz wesentliche ökologische Bedeutung. Sie dienen mit ihren Nischen in den Stämmen Fledermäusen u.a. Höhlenbrütern als ideale Lebensräume. Eine Vielzahl von Insekten lebt in den zahlreichen Spalten der Rinde und ernährt sich von der im Inneren des Weidenstammes beginnenden Zersetzung des Holzes. Das zersetzte, mulchige Stamminnere der Weide wird gerne von Imkern zum Räuchern zur Beruhigung der Bienen bei der Kontrolle der Bienenstöcke eingesetzt.

Die Weidenruten müssen etwa alle 3 – 4 Jahre vom Kopf her heruntergeschnitten werden. Zu lange Weidentriebe werden kopflastig und brechen häufig den ganzen Weidenstamm auseinander.

Das Anpflanzen der Weiden ist ganz einfach. Im Herbst / Winter werden 2-4 cm dicke und 2-3m lange und gesunde Weidenruten abgeschnitten, die ersten etwa 50cm werden in einem immer  feuchten Boden eingeschlagen. Im Frühjahr werden dann die Weidenstecklinge an einem frischen bis feuchten Standort entlang eines Grabens im Abstand von etwa 5-10m und 50cm tief in den Boden gesteckt. Gegen Biberschäden an den Weidenstecklingen ist ein Drahtschutz erforderlich.

Der Ginkgo (Ginkgo biloba) - Ein Projekt der Stadt Crivitz
Bild © J. Heine
Blätter des Ginkgo-Baumes

Die kleine Stadt Crivitz ist seit 2009 Mitglied in der weltweiten Organisation „Mayor for Peace“ - Bürgermeister für den Frieden. „Mayor for Peace“ ist ein weltweites Bündnis vieler Bürgermeister/innen rund um den Erdball, die sich für die Abschaffung nuklearer Zerstörungswaffen einsetzen.

Alljährlich gedenken die Menschen der Erde an die schrecklichen Folgen des Atombombenabwurfes am 06.08. und 09.08. 1945 auf Hiroshima und Nagasaki.

Das Geläut der Friedensglocke und der Ginkgo sind miteinander verbunden

Die Atombombenabwürfe haben das Leben in diesen japanischen Städten zerstört. Der Ginkgo war es, der im darauffolgenden Frühjahr (1946) aus einer zertrümmerten und verstrahlten Wurzel einen kleinen grünen Schoß emporwachsen ließ. Neues Leben war wieder erwacht!

Der Ginkgo wird daher heute als das Wunder von Hiroshima bezeichnet

Der Ginkgo ist einer der ältesten und widerstandsfähigsten Bäume der Erde. Er besitzt eine außergewöhnliche Immunität gegenüber schädigenden Pilzen, Insekten und Umweltbelastungen. Die Medizin wurde auf die heilenden Kräfte des Ginkgo aufmerksam. Etablierte Anwendungsfelder von Präparaten aus den Extrakten des Ginkgo finden sich schon in der traditionellen chinesischen Medizin, der Homöopathie, der asiatischen Volksmedizin und der modernen Pflanzenheilkunde.
Der Ginkgo ist die am meisten verwendete Arzneimittelpflanze überhaupt.

Auf Grund seiner außerordentlichen Widerstandskraft wird dem Ginkgo eine besondere Aufmerksamkeit unter den Einwohnern der Stadt Crivitz und seinen Besuchern zu teil werden.

Die Bedeutung des Ginkgo ist in dem Faltblatt zur „Entwicklungsgeschichte der Pflanzen“ umfangreich dargestellt.

Vier Aufgaben soll das Ginkgo – Projekt umfassen:

1. Unter den Bürgern die Bedeutung des Ginkgo für seine Stellung in der Entwicklungsgeschichte der Pflanzen, seine Widerstandskraft und für Umweltschutz deutlich machen.

Der Ginkgo überlebte als einziger einer großen Pflanzengruppe, die vor rund 200 Millionen Jahren im Trias verbreitet war. Er leitete in dieser Zeit die Entwicklung der Bedecktsamer in der Pflanzenwelt ein. Der Ginkgo gilt als die älteste, noch lebende Baumart. Bei dem Abwurf der Atombomben am 06. und 09. August 1945 auf Hiroshima und Nagasaki hat der Ginkgo die Kernwaffenstrahlung überstanden.

Der Ginkgo steht heute weltweit als Symbol für Frieden und den Umweltschutz. Der Baum soll das Friedensbewusstsein der Bürgerinnen und Bürger stärken.

2. Den Baum, Ginkgo, an weiteren Standorten der Stadt, insbesondere im Arboretum, den KiTa‘s und öffentlichen Plätzen, zu pflanzen

In dem Faltblatt „Die Entwicklungsgeschichte der Pflanzen“ ist dem Ginkgo für seine Entwicklung und Bedeutung in der Pflanzengeschichte ein eigener Abschnitt dargestellt.

3. Den Ginkgo als Mahner für Hoffen und Handeln zur Friedensbewegung hervorheben

4. Eine Friedensglocke für Crivitz

Die Stadtvertretung Crivitz hat im Mai 2018 beschlossen auf dem ehem. historischen Burgplatz, ein Zeichen des Friedens zu setzen. Auf dem Burgplatz wird eine Fiedensglocke aufgestellt.

Die Friedensglocke ist eng mit dem „Wunder von Hiroshima“, dem Ginkgo, verbunden.

Drei Ginkgobäume werden um das Fundament der Glocke herum gepflanzt. Die Bäume haben eine Höhe von 1,80 m bis etwa 2,00 m. Die Ginkgobäume werden am Tage der Einweihung der Friedensglocke durch die Kinder und Schüler der KiTa und der Schulen gepflanzt.

Bürgermeisterin
Stadt Crivitz
Vorsitzender Umweltausschuss
der Stadtvertretung Crivitz
Britta Brusch-Gamm Hans-Jürgen Heine
Die Honigbiene – ein wichtiger Helfer für einen ausgeglichenen Naturhaushalt!
Bild © J. Heine
Bienenschwarm © Heine

In der Ausgabe "Crivitzer Amtsbote" im Februar 2017 haben wir das Förderprojekt (LEADER) der Bienenstraße vorgestellt. Mit diesem Beitrag wollen wir gemeinsam mit Landwirten, Waldbesitzern, Hobbygärtnern u.v.a. Naturliebhabern auf die Bedeutung der Bienen und ihre Artverwandten für eine Stabilität im Naturhaushalt hinweisen.

Wolfgang Richter aus Goldenbow, 1. Vorsitzender des Imkervereins Parchim, deren Mitglieder auch weit in unseren Amtsbereich hinein vertreten sind, stellt uns Impressionen von der MeLa 2017 zur Honigbiene vor:

Die Honigbiene wurde im Jahr 2016 zum Tier der Landwirtschaftsausstellung MV 2017 gewählt.

Mit meinem Beitrag möchte ich über die Probleme der Honigbiene im Spannungsfeld zwischen Landwirtschaft als Anwender von Insektiziden auf ihren Feldern und der Bereitschaft der Imker sich verstärkt für einen gesunden Fortbestand des drittgrößten landwirtschaftlichen Erzeugers einzusetzen. Sicherlich tragen viele umweltbelastende Faktoren zu einer Verschärfung des Fortbestandes der Honigbienen und der wild lebenden Insekten bei, aber wir Menschen müssen der Honigbiene all unsere Unterstützung für gesunde Grundlagen ihrer Nahrungs- und Bestäubungsmöglichkeiten gewähren. Dazu kann jeder seinen Beitrag leisten. Einige der heute in die Natur ausgebrachten Insektizide, wie z.B. das Roundup mit seinem Wirkstoff Glyphosat sind für alle Insekten hochgradig giftig und führen zu irreversiblen Schäden der Biene und ganzer Bienenvölker.

Die Belastung der Umwelt trägt auch zur Belastung des Fortbestandes der Insekten bei. Die Landwirte und Gärtner sollten den Einsatz von Insektiziden minimieren und verstärkt Bienenweiden auf stillgelegten Flächen anlegen. In der privaten Hof – und Gartenbewirtschaftung sollten nur biologische Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt werden. Die Kommunen sollten prüfen, ob sie jede Grünfläche 3-4 mal im Jahr mähen oder ob nicht einige der Flächen sich zur vollen Blüte als Nahrungsgrundlage für viele Insekten entfalten können. Flächen für Blühweiden und Streuobstwiesen könnten angelegt werden, um das Überleben aller Insekten zu fördern.

Die MeLa findet jedes Jahr in Mühlengeez statt. Der Informationsstand des Landesimkerverbandes „Die Imkerhütte“ ist im Bereich F „Leben und Freizeit im ländlichen Raum“ zu finden. Erfahrene Imkerfreunde beantworten Fragen zur Imkerei. Dazu möchte ich sie schon jetzt zur MeLa für das Jahr 2018 einladen.

Wolfgang Richter

Der Crivitzer Stadtwald – Therapeut und Rohstofflieferant
Bild © J. Heine
Waldbegehung 2017 © Heine

Der Wald gehört neben den Flüssen, Seen und weiten offenen Flächen zu unseren bedeutendsten Naturreichtümern. Er ist wegen seiner ökonomischen und ökologischen Bedeutung eine unverzichtbare natürliche Lebensgrundlage für uns Menschen und Lebensraum für Fauna und Flora. Der Wald ist ein Ort vielfältiger ökologischer und ökonomischer Funktionen. Seine wirtschaftliche Funktion als Holzlieferant, seine Bedeutung für die Umwelt als Sauerstofflieferant, zur Regulierung des Wasserhaushaltes, zur Aufrechterhaltung der Biodiversität im natürlichen Kreislauf der Natur und als Schutz- und Erholungsfunktion, erfordern die Leistungsfähigkeit des Waldes und seine Nachhaltigkeit für künftige Generationen zu erhalten.

Das Territorium der Stadt Crivitz ist mit 2.777 ha zu 33 % seiner Fläche mit Wald bestockt. Der städtische Wald hat daran einen Anteil von 610 ha. Die Fläche ist in drei große Waldkomplexe, das Barniner Bruch mit den „Warnowtannen“, das Bürgerholz und das Eichholz gegliedert. Laub- und Nadelwald sind in etwa zu gleichen Teilen daran beteiligt. Der Stadtwald wird von den beiden Forstämtern Gädebehn und Friedrichsmoor auf vertraglicher Basis bewirtschaftet. Die gemeinsame Zielstellung in der Waldbewirtschaftung sichert eine stetige Anreicherung des Holzvorrates bei einem jährlich garantierten Gewinn. Aus dem „Waldkonto“ können somit viele Objekte im „Grünen Bereich“ in der Stadt finanziert werden, so die Bewirtschaftung des Arboretums, die Pflege der Bäume und Sträucher im Stadtgebiet und den Ortsteilen u.v.a.

Die Mitglieder der Stadtvertretung überzeugen sich jährlich auf einer Waldbegehung über den Zustand des Stadtwaldes. Der Holzeinschlag, die Aufforstung und die Pflege der Waldbestände stehen dabei im Mittelpunkt der Betrachtungen. Einen ganz besonderen Anspruch stellen wir in der Bewirtschaftung des Waldes an seine heilenden Wirkungen. Für unsere Bürger muss der Wald ein Ort für Erholung und Entspannung sein. Ruhe finden und Kraft tanken bei ausgedehnten Spaziergängen in der grünen Oase, das ist unser aller Anliegen!

Krebsgarten Basthorst
Bild © Teufel
Krebsgarten Basthorst © Teufel

In der Krebszucht "Krebsgarten Basthorst" werden unter dem Motto "Schutz durch Nutzung" die einst überall heimischen Edelkrebse (Astacus astacus) & Wasserpflanzen (ehem. Eberhard Schuster, Augustenhof) gezüchtet.

Auf einem insgesamt 3,5 ha großem Areal befindet sich die Edelkrebszucht "Krebsgarten Basthorst" mit 11 Teichen und der einzigartigen Kreislaufanlage. WARNOW WILDLIFE setzt sich für eine behutsame Wiederansiedlung des Edelkrebses in dafür geeignete Gewässer ein.

Eine Anlage zur Aufzucht von Edelkrebsen, um den Bestand langfristig zu sichern und darüber hinaus die exklusive Vermarktung von Satz- und Speisekrebsen in der Region zu etablieren, wurde aufgebaut und befindet sich seit 2006 im operativen Betrieb. Die meisten Edelkrebse werden an private Zier- oder Schwimmteichbesitzer, Züchter oder Fischereibetriebe in ganz Europa geliefert.

Führungen sind nach Absprache möglich.

Zu Warnow Wildlife gehört auch der Hofsee in Augustenhof (3 ha) – ein naturnahes Refugium, welches von Angelgästen genutzt werden kann – Angelkarten können über uns bezogen werden.

Den aktuellen Newsletter finden Sie hier.

Inhalt:

  • Kleine Flusskrebskunde
  • Artenschutz - NABU-Edelkrebsprojekt
  • Was fressen Flusskrebse?
  • Praktikum im Krebsgarten
  • Krebse im Zier- und Schwimmteich Sumpf- und Wasserpflanzen
  • Hofsee Augustenhof
Burgwall Friedrichsruhe
Burgwall Friedrichsruhe © U. Kröger
Burgwall Friedrichsruhe © Kröger

Etwa Ende des 6. Jahrhunderts wanderten aus Osten und Südosten kommend slawische Stämme in das mecklenburgische Land ein. Im Westen hatten sich Wagrier, Polaben, Obodriten und Warnower zum Stammesverband der Obodriten zusammengeschlossen.

Recht schnell kam es zur Auflösung der urgesellschaftlichen Ordnung und zur Herausbildung feudalstaatlicher Verhältnisse. Das Territorium wurde in Burgbezirke aufgeteilt.

Eine solche Slawenburg ist im sumpfigen Klinker Mühlenbachgebiet zwischen Friedrichsruhe und Ruthenbeck gelegen. Sie liegt etwas westlich der Mitte des breiten Wiesentales mitten im sumpfigen Gelände und war durch einen Damm mit dem Festland verbunden.

Durch Knochenfunde konnten Haustiere wie Rind, Schwein Schaf/Ziege, Hund und Pferd und Wildtiere wie Wildschwein, Hirsch, Reh und Elch nachgewiesen werden. Unweit der Burg ist ein eisernes zweischneidiges Schwert- ein in Mecklenburg seltenes Wikingerschwert- ausgebaggert worden. Es ist möglich, dass es beim Kampf um diese Festung in den Boden gelangt ist.

Anhand von Fundstücken ist das Ende der Besiedlungszeit im 10./11. Jahrhundert belegt.

Crivitz (einst) die Stadt der Rosen und Rotdorne
Bild © J. Heine
Hechtrose - Rosa glauca © Heine

Einwohner von Crivitz sprechen häufig davon, dass Crivitz einst eine Stadt der Rosen und der Rotdorne war. Nur wenig kann man noch davon erfahren, wie die Rosen und der Rotdorn die Stadt geprägt haben sollen.

Die Wildrosen

Wildrosen zeichnen sich durch ihre Robustheit, geringe Ansprüche an den Standort, hohe Widerstandskraft gegen Schädlinge und Einfachheit, aber farbenprächtige Blüten aus. In der Stadt sind Wildrosen entlang des Rosenweges, am Fitnesspark sowie im Arboretum anzutreffen.

Der Rotdorn – Crategus laevigata

Der Rotdorn ist eine Unterform des Zweigriffeligen Weißdorn. Er gehört zur Familie der Rosengewächse. Der Rotdorn ist ein Tiefwurzeler. Er bevorzugt tiefgründigen, humosen, kalkhaltigen, feuchten und nährstoffhaltigen Boden. Um seine Blühwilligkeit zu fördern, muss neben diesen Bodenansprüchen ein gleichmäßiger Lichteinfall im Kronenraum vorhanden sein. Der Rotdorn ist gut schnittverträglich. Er sollte nach der Blüte geschnitten werden. Dabei ist für ausreichenden Lichteinfall im Kronenraum zu sorgen. Der Rotdorn ist besonders anfällig für den Feuerbrand. Feuerbrand wird durch das Bakterium Erwinia amylovora ausgelöst.
Die Anfälligkeit des Rotdorn durch den Feuerbrand war auch der Grund dafür, dass im Crivitzer Stadtgebiet wegen der Beeren- und Kernobstproduktion im Gartenbaubetrieb viele Rotdorne gerodet wurden. Wenige Rotdorne sind nur übrig geblieben, wie z.B. in der Bahnhofstraße, am Findlingspfad, am Rosenweg oder einzeln versteckt.

Seit einigen Jahren wird nun versucht den Rotdorn wieder mehr in den Stadtbereich zu pflanzen. Mit dem Ausbau der Gehwege, Straßen und Plätze in den vergangenen Jahren ist der vorhandene und gewachsene Boden durch kiesiges und steriles Material ausgetauscht worden. Die zuvor geschilderten Bodenansprüche für den Rotdorn stehen dem Baum nun nicht mehr zur Verfügung.

Das sind auch die Gründe dafür, dass der Rotdorn sich nicht mehr zur vollen Blütenpracht entfalten kann. Bei anhaltender Trockenheit im Frühjahr blühen die Blüten nur kurzzeitig auf, um dann auch gleich wieder zu welken. Die Standortansprüche für den Rotdorn sind daher ausschlaggebend für ein gutes Gedeihen!

Haben Sie noch mehr Informationen zum Thema? Wenden Sie sich gern an Jürgen Heine - Tel.: 03863 334046 oder .