Die Erdkröte - Bufo bufo
Die Erdkröte gehört zu den häufigsten Amphibienarten Europas. Sie ist unsere größte Amphibienart.
In milden Wintern und bei ersten lauen Abenden und Nächten kommen die Erdkröten aus ihren Erdlöchern. Die Erdkröten sind dämmerungs- und nachtaktive Tiere. Jährlich begeben sich die Erdkröten auf Wanderschaft und suchen stehende Gewässer auf. Sie wandern zu Feuchtbiotopen in der offenen Landschaft, überschwemmte Bruchgebiete, aber auch zu Dorfteichen und künstlich angelegte Gartenteiche.
Die etwas kleineren Männchen sind die ersten, die die Wasserstellen erreichen. Sie warten dann auf die etwas größeren Weibchen und lassen sich Huckepack tragen. Häufig bedrängen mehrere Männchen ein Weibchen. Durch diesen Stress kann es dann zum Tod des Weibchens kommen.
Die von den Weibchen abgelegten Eier sind zu einer Leichschnur in eine gallertartigen Masse eingebunden. In einer Leichschnur befinden sich bis zu etwa 4000 Kröteneier. Mit zunehmender Wärme im Jahresverlauf schlüpfen nach etwa vier Wochen die kleinen, noch Beinlosen, sich nur mit dem Schwanz fortbewegenden, Kaulquappen. Für ihre Entwicklung bis zur voll entwickelten kleinen Erdkröte dauert es etwa vier Monate.
Nach der Eiablage kehren die Erdkröten dann wieder in ihre alten Quartiere zurück. Zum Beutespektrum der Erdkröten gehören alle wirbellose Kleinstlebewesen, wie der Regenwurm, Käfer, Asseln u.v.a.
Die immer weiter zunehmende Verbauung der Landschaft, die Zerstörung von Feuchtbiotopen, der Eintrag von Müll u.a. Schadstoffen in Gewässern gefährden zunehmend die Bestände vieler Amphibienarten.
Daher ist unsere Hilfe für die Amphibien von so großer Bedeutung!
Engmaschige Zäune, offene Tunnel und Kellerschächte u.a. unüberwindbare Barrieren verhindern die Wanderung der Kröten zu ihren Wasserstellen und zurück in ihre angestammten Quartiere. Das Überqueren der Straßen ist oft mit hohen Verlusten verbunden. Der „Krötensalat“ zeigt sich dann erst am nächsten Morgen. Manchmal reicht schon an bekannten Wanderstrecken der Kröten ein Hinweisschild „Achtung Krötenwanderung“ aufzustellen.
Viele freiwillige Naturschützer führen jährlich zum Zeitpunkt der Krötenwanderung eine Aktion zur Hilfe für die Überwindung der Erdkröten, von z.B. Straßen, durch. Ein „Krötenzaun“ sichert das Absammeln und somit das Überqueren der Straßen und damit den sicheren Tod vieler Kröten. Ein tägliches Absammeln der Erdkröten ist erforderlich, um sie dann von der einen zur anderen Seite zu bringen.
In der Gemeinde Gneven gibt es zum Beispiel seit über 20 Jahren die Initiative "Froschzaun".
Lesen Sie hier einen Artikel der SVZ über die Gnevener Tierfreunde