Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte am 1. April 1335. 1462 erhält die Kirche eine Glocke. Am Ende des 30-jährigen Krieges 1648 liegen sieben Bauernstellen wüst, das heißt die Bewirtschafter hatten ihre Siedlungen aufgegeben und verlassen. 1666 geht das Dorf in den Besitz derer von Halberstadt über und 1718 wird ein Kruggehöft eröffnet.
Im 18. und 19. Jahrhundert wechseln das Dorf und seine Menschen sowie das Gut recht häufig die Besitzer. 1858/59 wird die alte Kirche abgerissen und eine neue Backsteinkirche mit zwei Glocken fertiggestellt. Die Innenausstattung stiftet der sehr um sein Seelenheil bangende Gusbesitzer Diestel und am 16. September 1877 wird für eben diese Familie eine eigene, baulich recht interessante Grabkapelle eingeweiht.
Am 27. Juni 1897 brennt bei einem Großfeuer die Hälfte des Dorfes ab. 1907 kauft das Gut ein gewisser Herr Dr. Markgraf. Während des 1. Weltkrieges, 1917, wird die kleinere der beiden Kirchenglocken, die bislang zur Ehre Gottes läutete und die Gläubigen unter anderem auch an das 5. Gebot erinnerte, für kriegerische und damit menschenvernichtende Zwecke eingeschmolzen.1923 wird das Gut in 20 Bauernstellen - vier Hufen und 16 Büdnereien - aufgeteilt.
Als Folge des 2. Weltkrieges zieht am 2. Mai 1945 die Rote Armee in Langen Brütz ein. Es beginnt eine Zeit, wie sie für die Dörfer bzw. Gemeinden in der damaligen sowjetischen Besatzungszone typisch war. Die im Potsdamer Abkommen besiegelte Bodenreform wird durchgeführt, ehemals private Güter werden volks- oder staatseigen, Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften (LPGen) entstehen, die dann (1973) zu den noch größeren Kooperativen Abteilungen Pflanzenproduktion (KAP) verschmelzen.
1974 erfolgt der Zusammenschluss der Dörfer Langen Brütz und Kritzow. 1990, nach der Wende, lösen sich die LPGen teilweise auf oder benennen sich in „APG" (Agrarproduktivgenossenschaft) um und es entstehen wieder erste private Bauernwirtschaften. Diese Neuorientierung hat aber auch negative Seiten: so werden zum Beispiel viele Dörfler arbeitslos. Die Gemeinde ist deshalb sehr bemüht, die lnfra- und Sozialstruktur zu verbessern.
Bereits 1990 erfolgt der erste Spatenstich für eine Wohnsiedlung. Lückenbebauungen folgen und bringen mehr Menschen und auch Leben in die Dörfer, Kleingewerbe siedelt sich an, gastronomische Einrichtungen und Pensionen warten auf ihre Gäste. 1995 hat die Gemeinde 470 Einwohner. Aus gutem Grund setzt die Gemeinde auf die Förderung des Tourismus. Von der recht hügeligen Endmoränenlandschaft sind immerhin 39 Prozent als Landschafts- bzw. Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Wander- und Radwege, Naturlehrpfade und als Besonderheit ein archäologischer Rundweg erschließen die Schönheiten und Reize der pilzreichen Wälder, die Flusstäler der Motel und der Warnow mit ihren Bibern, Fischottern und Bachforellen, den fisch reichen Hofsee und den Cambser See mit seiner gut ausgebauten und gepflegten Badestelle sowie den steinzeitlichen Siedlungsraum mit seinen Hügelgräbern bei Kritzow.
Gut erreichbar ist auch die Naturschutzstation Karnin im Naturschutzgebiet „Warnowtal bei Karnin". Die Station erteilt Auskünfte und berät in Sachen Natur- und Umweltschutz, organisiert Exkursionen und bietet Führungen an.
Übrigens: das Naturschutzgebiet selbst gilt unter Kennern als ein besonderes Kleinod Mecklenburgs und wird noch immer als Geheimtipp gehandelt.